Entdecken Sie Sardinien: Winterparadies für Kletterer und Strandliebhaber

Sardinien ist das perfekte Ziel für einen Winterurlaub. Es bietet die Möglichkeit, an schönen Klippen zu klettern und an sonnigen Stränden zu entspannen, was es zu einer großartigen Wahl sowohl für einen aktiven als auch für einen entspannten Urlaub macht.

Die langen, kalten Wintermonate in Colorado machten mir langsam zu schaffen. Ich sehnte mich nach einem wärmeren Ort in Europa, wo wir klettern und gleichzeitig die schöne Küste und das Meer genießen konnten. Meine Partnerin klettert hauptsächlich meinetwegen und würde am liebsten den ganzen Tag am Strand verbringen. Wir brauchten also ein Ziel für uns beide. Ich hatte vom Winterklettern auf der italienischen Insel Sardinien gehört. Sobald ich Fotos und Videos von dem kristallklaren blauen Wasser und den unberührten Kieselstränden in der Nähe der Felsen sah, wusste ich, dass Sardinien der perfekte Ort für uns ist. 

Von Ende Januar bis Anfang März 2024 verbrachten wir sechs Wochen auf Sardinien. Es war eine perfekte Kombination aus Klettern und Entspannen an den Stränden dieser traumhaften Insel. Wir waren in Baunei, Cala Gonone, Cagliari, Gergei und Gonnesa. Kate Kelleghan, eine Freundin und Kletterpartnerin aus dem Ocún-Team, schloss sich uns für ein paar Wochen in Cala Gonone an. So konnten wir auch die Mehrseillängenrouten der Mittelmeerinsel auschecken.

Wie wir nach den besten Klettergebiete gefunden haben

Um die besten Klettergebiete zu finden, haben wir Informationen aus verschiedenen Quellen verglichen. Wir abonnierten 27 Crags, nutzen den Pietra di Luna-Führer (gekauft in Cagliari – ich empfehle, sich den Führer noch vor der Reise zu besorgen) sowie die Websiten “Crag” und “Climbing Italy”, die Mountain Project-App und andere Blogs und Online-Ressourcen. Das 27 Crag-Abonnement hat sich für den gesamten Aufenthalt gelohnt. Ebenfalls bewährt hat sich, dass wir Screenshots von der Climbing-Italy-Website gemacht haben. Die Karten mit den Routen und der Anordnung der Felsen zueinander waren äußerst hilfreich, ebenso wie die GPS-Koordinaten der Parkplätze. Die Informationen der verschiedenen Führer und Websites haben sich nicht immer gedeckt, sodass es notwendig war, mehr als eine Quelle zu nutzen. Von der Climbing-Italy-Website haben wir „ganzseitige“ Screenshots gemacht, die oft detaillierter waren als die Karten im Kletterführer.

Außerdem haben wir uns bei Maurizio Oviglio, einem einheimischen Kletterer und Autor von Kletterführern, nach der Qualität der Bohrhaken in ausgewählten Gebieten erkundigt. Maurizio war sehr nett und hat uns gute Informationen zur Verfügung gestellt – vor allem für Mehrseillängenrouten.

Bedingungen und Tipps zum Klettern auf Sardinien

Es ist wichtig, einige Punkte bezüglich des Klimas auf Sardinien zu beachten. Die Insel hat mit meist 13–20 °C ideale Winterbedingungen. Während unseres Aufenthalts war es für die Jahreszeit ungewöhnlich warm. Es kann also sein, dass es auch mal deutlich kühler ist, als an einem normalen „Sommer“-Klettertag. Für das Sichern an kälteren Tagen empfehle ich eine warme Daunenjacke (und eventuell eine isolierte bzw. warme Hose). 

Sardinien ist umgangssprachlich als die „Windinsel“ bekannt. Dieser Artikel beschreibt die Vielfalt der Winde, die um die Insel wehen. Die wichtigsten Winde, die Kletternde kennen sollten, sind der Mistral und der Scirocco. Der Mistral bringt kalte Luft mit sich und sollte vor allem vermieden werden, wenn man Mehrseillängenrouten klettern will. Andererseits bringt der Scirocco hohe Luftfeuchtigkeit. Wie erkennt man ihn? Wenn du am Horizont eine klare Linie zwischen Himmel und Meer siehst, ist alles in Ordnung.  Wenn diese Linie verschwimmt, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sich das Klettern in den Höhlen an der Küste anfühlt, als hätte jemand die Griffe mit Seifenwasser begossen. 

Vermeide also während des Scirocco die Höhlen an der Küste. Wir dachten nicht, dass es so krass sein würde, haben es aber am eigenen Leib erfahren. Die Bedingungen waren heftig. Ich dachte, ich würde jeden Moment ins Wasser fallen. Das Klettern an schärferem Fels am Eingang der Höhle war allerdings absolut in Ordnung. 

Aufgrund der küstennahen Umgebung können die Bohrhaken stark verrostet und korrodiert sein. Es ist ratsam, den Zustand der Bohrhaken zu überprüfen, bevor du in eine Route einsteigst.


TSUNAMI ECO WOMAN

Die Tsunami ECO Women ist eine ultraleichte Daunenjacke für Damen mit recyceltem Polyamid. Sie bietet dank der qualitativ hochwertigen Daune (650 cuin+) eine exzellente Isolationsleistung. Eine spezielle DWR-Behandlung schützt die Daunen vor Feuchtigkeit. Die ergonomische Passform mit extralangem Oberkörper und den Ärmeln mit Daumenschlaufen sorgt für besonders hohen Tragekomfort. Die Jacke kann einfach in ihre eigene Tasche gestopft und klein verstaut werden, was sowohl beim Klettern als auch auf Tour praktisch ist.

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Wo wir auf Sardinien waren

Baunei: Das versteckte Juwel Sardiniens

Baunei liegt „nur“ etwa eine Stunde südlich des bekanntesten und reichsten Klettergebiets der Insel – Cala Gonone. Aber die Stunde führt über wilde, kurvenreiche Bergstraßen, sodass ich das Pendeln nicht empfehlen kann. Wenn du genug Zeit hast, bleib am besten in Baunei. Dort kann man so viel erleben und machen. Danach kannst du einfach weiter nach Cala Gonone fahren, wo es weitere Klettermöglichkeiten und Strände gibt. Baunei ist ein sehr hübsches Städtchen, das versteckt an einem Berghang liegt. Wir wohnten in einer unglaublich tollen Airbnb-Unterkunft mit dem Namen Attico Romantico und einem Balkon mit Blick auf die Weiden im Tal unter uns. Da der Winter Nebensaison ist, war das ein Luxus zu einem günstigen Preis. Aufgrund der Nebensaison waren viele Restaurants geschlossen oder hatten eingeschränkte Öffnungszeiten. Im Ort gab es zwei kleine Lebensmittelgeschäfte und im etwas größeren und 15 Minuten entfernten Santa Maria Navarrese einen Supermarkt.

Die meisten Klettergebiete befinden sich in der Hauptschlucht, die sich von der Ortseinfahrt bis runter zum Meer erstreckt, mit Abstechern in verschiedene Gebiete entlang der Strecke. Wir sind in Villaggio Gallico geklettert, was ziemlich unterhaltsam war! Es gab Routen von 5a bis 7c und alles dazwischen.

Direkt am Meer befindet sich die berühmte Pedra Longa, ein großer Felsen, der aus dem Meer ragt. Alle sagten, dass die Mehrseillängenroute am Pedra Longa ein Muss sei. Die Location direkt über dem Meer ist wunderschön, aber die Kletterei eher durchschnittlich. Als wir zum ersten Mal unten ankamen, sind wir einen Wanderweg über dem Meer zu einem kleinen Kieselstrand gegangen. Der Weg ist Teil der rund 72 Kilometer langen „Wild Blue Trek“-Route. Entlang dieses Trails erheben sich gewaltige Wände hoch in den Himmel und sehen nach epische Mehrseillängen-Abenteuern aus.

Ein weiterer Ort, den man in dieser Gegend nicht verpassen sollte, ist Cala Goloritzé, der Strand am Ende einer 3,5 Kilometer langen Wanderung von der Hochebene hinunter zur Küste. Die Aguglia di Goloritzé ist eine 143 Meter hohe Felsnadel, die sich vom wunderschönen Strand erhebt. Es sieht so aus, als würde der Fels coole Klettermöglichkeiten an einem einzigartigen Ort bieten. Wir waren aber froh, einfach nur am schönen Strand zu liegen und unsere Kletterausrüstung am Ende des Tages nicht wieder den langen Berg hinaufschleppen zu müssen.

Einen Felsen zu finden, der nicht aus Kalkstein besteht, ist auf Sardinien selten, aber nicht unmöglich! In Santa Maria Navarrese, dem 15 Minuten von Baunei entfernen Küstenort, gibt es ein Gebiet namens Lucertole al sole. Diese ästhetische Wand steht einer Landschaft, die mit ihrem roten Granit und Kakteen in der Größe von Hobbit-Häusern an Arizona erinnert. Es gibt mit Bohrhaken versehene Routen und Risse, die alle nicht leichter als 6a (5.10) sind. Auf dem Zustieg in dieses Gebiet kommt man auch an anderen Routen vorbei, darunter eine löchrige 7a (5.11d). Beim Abbauen wartet ein interessanter Rope-Swing auf dich.

Cala Gonone: Ein traumhaftes Kletterparadies

Cala Gonone ist ein Ort an der Ostküste Sardiniens, nördlich von Baunei. Es ist ein Gebiet, das genügend Klettergebiete für mehrere Klettersaisons und alle Kletterniveaus bietet. Wie in den meisten Küstenorten Sardiniens sind auch hier die Geschäfte (einschließlich des Kletterladens), Restaurants und Dienstleistungsunternehmen in der Nebensaison für gewöhnlich geschlossen. Der Ort wirkt eher verschlafen. Die wenigen kleinen Lebensmittelläden, die geöffnet waren, waren gut bestückt und deckten unseren gesamten Bedarf. Im Winter wird hier zudem gebaut. Wundere dich also nicht, wenn du von deinem Balkon aus einen Blick aufs Meer und den einen oder anderen Kran hast.

Das Klettern am Meer und am Strand bringt zwar etwas mehr Feuchtigkeit mit sich, aber es ist das traumhafte Erlebnis wert.

Biddiriscottai: Strandhöhle mit wunderschönen Routen

Biddiriscottai ist eine Höhle am Strand mit einem schönen flachen Zustieg vom Ort aus am Meer entlang. Sie bietet Spaß für die ganze Familie. Es gibt vertikale Routen im Schwierigkeitsgrad 5c bis 6a  (5.9–10a) und steilere, anspruchsvollere Linien aus der Höhle heraus. Eine Seilplane ist ein Muss, weil man zum Sichern direkt im Sand steht. 

Anmerkung:  Der Ort ist sehr einladend, nach dem Klettern ins Meer zu gehen – pass aber auf, dass du nicht auf einen Seeigel trittst!

Cala Fuili: Perfekter Ort zum Entspannen und Klettern

Der schöne kleine weiße Kieselstrand von Cala Fuili ist nur 8 Autominuten vom Zentrum entfernt und ein perfekter Ort für Sonnenuntergänge, Sonnenaufgänge und zum Entspannen. Hier gibt es viele Kletterrouten, die direkt nach der Treppe hinunter zum Strand beginnen. Mit Blick aufs Meer und mit sommerlicher Atmosphäre kannst du auf der linken Seite des Strands klettern. Weiter rechts gibt es einige steilere und schwierigere Routen. Weiter hinten in der Schlucht kommt man über den Cala Luna Weg vom Strand weg zu weiteren Touren. Wie in den meisten Gebieten, die wir auf Sardinien besucht haben, sind viele der Routen am Einstieg mit ihren Namen markiert.

Cala Luna: Strand mit Kletterherausforderungen und niedlichen Katzen

Cala Luna ist ein großer, schöner Sandstrand mit Höhlen und ein paar Routen mit rostigen Bohrhaken. Er liegt etwa 3,5 km von Cala Fuili entfernt. Wenn du Glück hast, wirst du bei deiner Ankunft am Strand von niedlichen Strandkatzen begrüßt. Aber Vorsicht, diese Katzen sind hungrig und werden versuchen, deinen Proviant zu stehlen. Am besten bringst du ihnen etwas Katzenfutter mit! Ich würde keine Kletterausrüstung hierher mitnehmen. Es ist viel besser, einfach einen entspannten Strandspaziergang zu machen. Etwa einen Kilometer weiter befindet sich Ziu Santoru, ein herrlicher Sandstrand. Nimm eine Stirnlampe mit, wenn du die dortigen Höhlensysteme erkunden willst!  

Millenium Cave: Tipp für Höhlenliebhaber

Manche Leute kommen nur nach Cala Gonone, um in der absolut beeindruckenden Millennium-Höhle zu klettern. Der Weg hinunter zur Höhle führt über einen abenteuerlichen Klettersteig. Nach dem ersten Teil des Abstiegs beschlossen wir, unsere Klettergurte und Klettersteigsets anzuziehen, damit wir uns in dem ausgesetzten Gelände entspannter bewegen konnten. Wir mussten uns also nicht mehr so festklammern, weil wir wussten, dass wir abgesichert waren, falls wir ausrutschen. Die Fotos werden dieser Höhle nicht gerecht. Sie sah aus wie eine natürliche Version der gotischen Architektur. Ich konnte mich des Eindrucks nicht erwehren, dass auch die Basilika Sagrada Família von der Millennium-Höhle inspiriert worden sein muss. Stalaktiten und dicke Sinter säumten die Wände und die Decke. Ich stieg in eine Tour ein und navigierte das erste Mal durch ein Meer voller Sinter. Das war eine neue Art des dreidimensionalen Kletterns für mich. Paradoxerweise war es möglich, im steilsten Gelände vertikale Ruhepunkte zu finden. Es ist ein absolut unglaublicher Ort! Selbst wenn man nur hingeht, um diese Höhle zu sehen und in das Amphitheater zu schreien oder seinen Lieblingspopsong abzuspielen, IST ES DAS WERT!

Buchi Arta: Ein verborgener Schatz

Buchi Arta ist ein Gebiet etwas außerhalb von Cala Gonone. Es bietet zwar keine Aussicht auf die Küste oder schwierigere Routen als 7a (5.11d), belohnte uns aber mit den besten 6a- und 6c-Routen (5.10 und 5.11) während unseres gesamten Trips! Zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, dass die Routen nicht unterbewertet waren. Die Wand war gesäumt von fließenden Linien mit guten Griffen, die das Klettern zu einer wahren Freude machten. Außerdem gab es einige senkrechte 6a’s (5.10s). Einer der Hauptanziehungspunkte dieser Gegend ist die gute Erreichbarkeit und der schöne Ort. Am Wandfuß gab es genügend Platz für ein Picknick, sodass wir uns nach dem Klettern im Schatten der Bäume ausruhen konnten.

Mehrseillängen-Abenteuer

In Cala Gonone machten Kate und ich uns auf zwei Mehrseillängen-Abenteuer. Beim Blick in den Kletterführer war es schwierig, Routen zu finden, die in der Sonne lagen, keine schwierigen Zu- und Abstiege und neue Bohrhaken hatten. Schließlich wandten wir uns an Maurizio, der sehr nett war und uns mehrere Routen mit neueren Bohrhaken empfahl. Wir kletterten die Route Andare Fare non Pensare (7a+) am Monte Gutturgios, die sehr viel Spaß machte, abwechslungsreiche Kletterpassagen hatte und schöne Aussichten bot. Allerdings hatten wir einige Schwierigkeiten beim Abseilen. Unser 80-Meter-Seil war nicht lang genug, um den Stand zu erreichen.

Eine weitere tolle Route, die ich empfehlen kann, war L'Alchemista (6c+) in der Grotta dei Colombi. Diese Mehrseillängenroute hat nicht nur Spaß gemacht, sondern bot auch UNGLAUBLICHE Ausblicke auf das schönste blaue Meer, das wir je gesehen haben. Das größte Problem bestand darin, die richtige Stelle zum Abseilen zu finden. Wir stießen sogar auf einen offensichtlichen Standplatz, an dem ein altes Schild hing. Nachdem wir versucht hatten, uns abzuseilen und feststellten, dass es GEFÄHRLICH aussah, kehrten wir zurück und sahen uns noch einmal das verwitterte Schild an, auf dem eingraviert war: „Nicht abseilen, dies ist nicht L'Alchemista!“ Nach ein bisschen Suchen, entdeckten wir eine Stelle, an der wir uns weiter entlang der Klippenlinie abseilen konnten. 


Via Ferrata TWIST TECH ECO und CAPTUR PRO SWIVEL set

Das Klettersteigset mit Twist Tech Eco und Captur Pro Swivel ist die ideale Wahl für alle Klettersteiggeher*innen, die auf Nachhaltigkeit und Sicherheit Wert legen. Der Twist Tech Eco Klettergurt besteht aus recycelten Materialien und bietet dank des gepolsterten Hüftgurts und der verstellbaren Beinschlaufen viel Tragekomfort.

Der Captur Pro Swivel Fangstoßbremse mit Wirbel verhindert ein Verdrehen der elastischen Arme und ist auf Klettersteiggeher*innen zwischen 40 und 120 kg ausgerichtet. Dieses Set kombiniert einen nachhaltigen Ansatz mit maximaler Sicherheit.

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Cagliari a Gergei

Nach unserem Abenteuer in Cala Gonone fuhren wir nach Cagliari, der größten Stadt der Insel. Wenn du hierherkommst – vielleicht, weil du Städte liebst, einen Führer kaufen oder deinen Mietwagen am Flughafen umtauschen willst, nachdem deine Mietzeit abgelaufen ist (so wie bei uns) – kannst du dich zur Cala Fighera aufmachen, um gleich hinter dem beliebten FKK-Strand an der Küste zu klettern. Dieses Gebiet wurde in den 1980er-Jahren entwickelt, was sich in der Bewertung der Routen widerspiegelt.

Als wir das Landesinnere erkunden wollten, fanden wir eine nette Airbnb-Unterkunft in der Stadt Gergei, umgeben von grünen Weiden und einigen ungewöhnlichen Wanderrouten entlang der Flüsse. Von unserer Unterkunft aus waren es nur 15 Minuten bis zum Klettergebiet in Isili. Während die Fotos im Kletterführer viele gute Routen versprachen, waren die meisten Routen in den Schwierigkeitsgraden 5b bis 6a (5.8–5.10) tatsächlich nur 7-12 Meter lang! Isili ist bekannt für seine harten Linien und wenn du nicht mindestens 7a (5.11) kletterst, könnte es für dich ein wenig enttäuschend sein. Adam Ondra ist im Führer in einer 8c abgebildet. Die Routen erlaubten es uns jedoch, auch bei Regen zu klettern und ein Ortswechsel war mehr als interessant. 

Wenn du von der Ostküste aus in diese Richtung fährst, gibt es entlang des Weges natürliche Thermalquellen, die einen Halt wert sind. Wir folgten den Anweisungen eines Blogbeitrags und hielten an der heißen Quelle Bultei, einem kleinen rechteckigen Becken inmitten eines Feldes. An der Quelle müssen bestimmte Regeln eingehalten werden, damit alle Besucher*innen genügend Privatsphäre haben. Als Nächstes besuchten wir die Thermalquelle Fordongianus Terme Naturali Libere, die in einen Fluss mündet, wo Leute Steine aufgeschichtet haben, um flache Becken mit unterschiedlichen Temperaturen zu schaffen, in die man sich hineinlegen kann. Beide Quellen waren wunderschön.

Westküste: Gonnessa und Umgebung

Am Ende unserer Reise fuhren wir an die Westküste, um den Sonnenuntergang über dem Meer zu erleben. Wir wohnten in Gonnesa, in der Nähe der Stadt Iglesias, und erkundeten drei Klettergebiete. Masua war das reichhaltigste Gebiet, mit vielen Routen an den wunderschönen Klippen über dem Meer, darunter auch Mehrseillängen. I Torrioni, das auf der gleichen Route in Richtung Masua liegt, bot tolle Klettermöglichkeiten an verstreuten Türmen und Wänden. Ombre Rosse war ein kleines lokales Gebiet mit rotem Kalkstein, wo wir einige großartige Routen fanden und verschiedene Kletterstile ausprobierten. Eines der besten Erlebnisse, die wir in diesem Gebiet hatten, war der Besuchder Santa-Barbara-Höhle. Diese Höhle, die 1952 zufällig von einem Bergmann entdeckt wurde, ist wirklich etwas Besonderes und bietet einen epischen Anblick. Der Besuch dieser Höhle, die aus Gründen des Umweltschutzes nur begrenzt besichtigt werden kann, war ein atemberaubendes Erlebnis. 

Die wichtigsten Klettergebiete, die wir aus Zeitgründen nicht besuchten, waren Ulassai, das eine Fülle von Routen bietet und die Mehrseillängentürme im Jurassic Park.

Während die Strände an der Ostküste der Insel unberührt waren und kaum Anzeichen von Müll oder Verschmutzungen aufwiesen, zogen wir an den Stränden an der Westküste Mikroplastik und eine Menge Abfall aus dem Meer. Das hat die Idylle am Strand definitiv beeinträchtigt. Außerdem war es in den meisten Nächten zu stürmisch, um die Sonnenuntergänge zu genießen. Wir bereuen zwar nicht, dass wir einen neuen Ort ausprobiert haben, aber wir haben die Strände und die Sonnenaufgänge über dem Meer an der Ostküste vermisst.

Fazit

Insgesamt ist Sardinien ein wahnsinnig schöner Ort für einen Klettertrip im Winter, Herbst oder Frühling. Im Sommer füllen sich die abgelegenen Strände, die wir für uns allein hatten, mit Hunderten von Menschen (ja, sogar die Strände mit langen Zustiegen, weil die von Touristenbooten angefahren werden). An den Klettertagen hallt das wunderbare Echo der Ziegenglocken durch die Hügel und von Zeit zu Zeit kommt ein fröhlich meckernder Nachzügler vorbei, der dir einen amüsierten Blick zuwirft und dann problemlos den steilsten Teil des Hangs hinunterläuft. Das Essen ist frisch, das Wasser ist blau und es gibt viele Klettermöglichkeiten. Sardinien ist ein großartiger Zufluchtsort vor dem kalten Winter.